Dom zu Köln

Natürlich! Wenn ich schon mal in Köln bin, dann gehört der Dom durchaus zum Pflichtprogramm. War aber gar nicht so einfach. Ich kam nämlich am frühen Nachmittag des 11.11. in der Rheinstadt an. Und da haben natürlich die Karnevals-Jecken die Stadt in Besitz genommen. Überall in der Innenstadt liefen sie herum, mal mehr oder weniger verkleidet, mal mehr oder weniger alkoholisiert. Ehrlich gesagt fand ich die gesamt Szene eher abstossend, auch weil die vielen Karnevalisten einfach viel Müll verursachen.

Jedenfalls, der Dom war an diesem 11.11. geschlossen. Erst tags darauf hatte ich die Gelegenheit, dieses grossartige Bauwerk zu besuchen und besichtigen.

1248 wurde der Grundstein für diese Kirche gelegt, erst 1880 war die Kirche letztlich fertig gebaut. Zwischendurch ruhte der Weiterbau allerdings auf ca. 300 Jahre lang. Aber das bedeutet auch, dass man über 300 Jahre (netto) an dieser Kirche gebaut hat.
Und auch jetzt gibt es nach wie vor eine Dombauhütte. Denn so ein grosses, vielfältiges Kirchengebäude benötigt immerwährende Pflege.

Innen angekommen überwältigte mich die Grösse, stilistische Geschlossenheit und Helligkeit des Kirchenraums. Alles in diesem Raum strebt nach oben, mein Blick wanderte immer wieder hinauf in die gotischen Spitzbögen und Gewölbe.
Ein weiterer nicht unwesentlicher Faktor für den Gesamteindruck des Bauwerks sind die bunten Fenster des Doms. Ein Highlight stellt für mich dabei das sog. Richterfenster an der Südseite des Doms dar. Es wurde erst 2007 eingeweiht als (mehr als würdigen) Ersatz für das im 2. Weltkrieg zerstörte ursprüngliche Fenster an dieser Stelle. Der damalige Kardinal Meisner war ja wohl nicht sonderlich angetan von diesem Kunstwerk. Weil die zufällig verteilten 10x10cm-Farb-Pixel, welche dieses Fenster ausmachen, keine Figürlichkeit und so gar keinen christlich-darstellenden Bezug aufweisen würden. Ich persönlich finde hingegen das Farbspiel des mehr als faszinierend und finde es mehr als versöhnlich, dass das Kölner Domkapitel sich nicht von einem erzkonservativen Kardinal abbringen hatte lassen, dieses Fenster zu realisieren.

Nicht umsonst zählt der Kölner Dom zu den Kulturstätten mit den deutschlandweit meisten Besuchern. Und dass die Kirche ein UNESCO-Welterbe darstellt, ist in meinen Augen auch mehr als unstrittig, ach wenn es Diskussionen um Bautätigkeiten in der Nähe des Doms gegeben haben soll, welche die von aussen sichtbare Silhouette der Kathedrale beeinträchtigen könnten (dieser „Streit“ ist inzwischen beigelegt).

Dass Köln jedoch noch viel mehr bietet als nur den Dom, habe ich in meiner Tour durch die 12 romanischen Kirchen Kölns erkennen und erleben dürfen.

Quellennachweise und Links

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