Jesuitenkirche St. Peter in Köln

Auf meinem Rundgang durch alle 12 romanischen Kirchen Kölns kam ich auch an St. Peter vorbei. Diese Kirche als ist sozusagen eine „Doppelkirchenhälfte“, geplant als Pfarrkiche neben der Stiftskirche St. Caecilien (in dem jetzt das Museum Schnütgen beherbergt ist).
St. Peter ist ein gotischer Bau, nur der Turm selbst ist romanisch. Und – Ironie der Geschichte – die ehemalige Pfarrkirche wird seit 1960 von einem Orden geleitet, nämlich den Jesuiten.

Der Kirchenbau St. Peter, wie wir ihn heute sehen, wurde anfang 16. Jh erbaut, sie ist damit die älteste noch erhaltene gotische Kirche Kölns.Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche jedoch bis auf die Grundmauern hinab berschädigt, der Wiederaufbau war aber bereits 1960 abgeschlossen. Auch weil dieser jedoch nur mit geringen finanziellem Spielraum ausgeführt worden war, musste das Bauwerk bereits zwischen 1997 und 2000 restauriert werden. Diesen Umbau nahm man zum Anlass, die Kirche als passenden Raum für die 1987 gegründete Kunststation St. Peter einzurichten. So entstand eine fast schon protestantisch karg anmutende Innenarchitektur, die dadurch aber einen passenden Rahmen für diverse Kunstinstallationen abgibt. Nichtdestotrotz werden in der Kirchen nach wie vor regelmässig Gottesdienste gefeiert.

St. Peter ist (angeblich) die Taufkirche des Barockmalers Peter Paul Rubens. Und so ist es auf durchaus passend, dass ein Kunstwerk des Malers in der Kirche hängt. Im südlichen Seitenschiff hängt die „Kreuzigung Petri“.
Bei meinem Besuch konnte man ausserdem die Keramikschalen-Installation „Sieben mal Sieben“ von Young-Jae Lee ansehen: 49 Keramikschalen in einem 7×7-Quadrat angeordnet, davon sind sieben Schalen sog. „Kummerschalen“, also Werke, bei denen die Glasur nicht gelungen ist.
Ebenfalls eindrücklich ist der im Nordflügel hängende „Graue Spiegel“ von Gerhard Richter.

Ebenfalls eine Erwähnung wert find ich die Orgel(n) in dieser Kirche. Ich hatte das Glück, dass sie bei meine Besuch gerade bespielt wurde. Und so konnte ich tatsächlich eine kleine Auswahl der doch recht exotischen Register (wie z.B. Glockencymbel oder Hahnenschrei) anhören. Das Instrument ist in eine Hauptorgel und eine Chororgel unterteilt, beide Teile können gekoppelt werden. Die Ansteuerung von den Spieltischen geschieht elektrisch, die eigentliche Tonerzeugung ist jedoch rein mechanisch. Ingesamt ist ist diese Orgel mit seinen über 100 Registern eine konsequent moderne Orgel, damit im weiten Umkreis recht einzigartig.

Zum Namenspatron: Der heilige Petrus war einer der 12 Jünger Jesu (Simon Petrus). Er gilt in der katholischen Kirche als der Stellvertreter Christi auf Erden, als erster und oberster Bischof – und damit auch als Urvater des Papsttums. Petrus gilt im Volksglauben ausserdem als Schlüsselverwalter der Himmelspforte.

Links und Quellennachweise

Dieser Beitrag wurde unter Kirchen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert