Romanische Kirchen in Köln – St. Severin

Aus der Reihe: Romanische Kirchen in Köln

Die erste romanische Kirche, die ich bei meinem zweitägigen Rundgang besuchte, liegt im Süden der Kölner Innenstadt: St. Severin. Ich stieg am Chlodwigplatz aus der Stadtbahn und machte mich auf den Weg nach Norden, an der Severinstorburg vorbei in die – Sie ahnen es? – genau: Severinstrasse. Als ich an der Kirche ankam, standen gerade ganz pittoresk ein Wagen der Müllabfuhr und ein Polizeiauto davor. Nicht die besten Voraussetzungen für ein malerisches Foto, aber eben mitten im Leben!!

Zum Namenspatron: St. Severin war der dritte bekannte Bischof in Köln und lebte im 4. Jh n. Chr. Schon bald nach seinem Tode wurde er verehrt, er gilt (wenig verwunderlich) als Schutzheiliger von Köln. Ausserdem wird er vom Berufsstand der Weber verehrt und er wird bei schlechten Wetter (anhaltender Regen oder Dürre) angerufen. Der Schrein des Hlg. Severin existiert nicht mehr, er wurde wohl eingeschmolzen, um Finanzforderung französischer Besatzer Ende des 18 Jh. Folge leisten zu können.

Der Kirchenraum machte auf mich einen schön schlichten Eindruck. Die Gewölbebögen sind (nicht mehr) streng romanisch ausgerundet, sondern leicht angespitzt. D. h. die Kirche hat ebenfalls gotische Architekturmerkmale. Auch die Netzgewölbe an der Decke deuten auf eine frühgotische Fertigstellung hin.
St. Severin wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt, wurde aber in den 50er-Jahren wieder in Stand gesetzt. Die letzte Restaurierung war 2014 bis 2017. Entsprechend wertig und herausgeputzt präsentiert sich die Kirche auch.

Gefallen hat mir auch das Kreuzigungsfenster, welches in einem Seitenschiff zu finden ist.

Das Foto oben deutet es schon an… der Kirchturm von St. Severin ist ziemlich hoch. Tatsächlich ist er mit 79 Metern Höhe grösser als Gross St. Martin (dort ca. 75 Meter). Damit verfügt St. Severin über den höchsten Turm aller romanischen Kirchen in Köln. Klar ist aber auch, dass die Türme des (gotischen) Kölner Doms noch um einiges grösser sind (157 m).

Im Anschluss an den Besuch dieser Kirche wanderte ich weiter in Richtung Norden zur Kirche St. Georg.

Quellennachweise und Links:

Dieser Beitrag wurde unter Kirchen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert