Romanische Kirchen in Köln – St. Maria im Kapitol

Aus der Reihe: Romanische Kirchen in Köln

Nach dem Besuch von St. Maria Lyskirchen wanderte ich vom Rhein her spazierend vorbei am Maritim Hotel und erreichte ich diese Kirche am Ostende. Es war erst einmal ein ziemlicher Weg um etliche Häuserblöcke notwendig, um dann an der Westseite zum Eingang von St. Maria im Kapitol zu gelangen.

Im Eingangsbereich fiel mir erst einmal ein recht grosszügiger Kreuzgang auf. Der nördliche Wandelgang dieses Hofes führte dann in die Kirche selbst. Auch die Basilika selbst machte einen sehr geräumigen Eindruck. Vor allem der Chorraum hinter dem Altar ist eine regelrechte Wandelhalle, d.h. die Kirche selbst wird heute vielleicht flächenmässig nur halb genutzt – auch wenn dort durchaus etliche Stühle aufgestellt sind (für den Fall der Fälle).

Die Kirche entstand wohl an der Stelle, wo früher eine römische Tempelanlage war, daher auch der Zusatz „im Kapitol“. Neben dem Kölner Dom war diese Kirche im Mittelalter wohl die Hauptkirche der Stadt. Zudem war ein Benediktinerkloster (für Frauen) angegliedert.

Tja, zur Namenspatronin muss ich nicht viel sagen. Die Hlg. Maria als Muttergottes sollte selbst weniger bibelfesten Menschen ein Begriff sein. In der Kirche selbst fiel mir eine Madonna auf, die nebst dem Jesukind einen Apfel in einer Hand hält – damit wirkt sie fast wie eine halbe Eva. Ich habe im Nachhinein gelernt, dass diese Statue erst später in die Kirche gelangt ist und den Beinamen „Limburger Madonna“ trägt.

Maria und Äpfel – das geht in dieser Kirche auf eine Legende zurück. Der (später heilig gesprochene) Hermann Joseph von Steinfeld (~1150-1241/51) soll als Kind einmal am Nikolaustag einen besonders schönen Apfel bekommen haben, den er gleich dem Jesuskind in seiner Pfarrkirche St. Maria im Kapitol schenken wollte, wo der Junge regelmässig zum Gebet ging. Die Legende besagt, dass daraufhin die Madonna zum Leben erwacht sei, den Apfel angenommen haben und dem Jesukind übergeben haben soll.
Die von mir fotografierte Limburger Madonna ist allerdings nicht besagte Legenden-Madonna. Diese steht weiter hinten im Chorraum und ist mir bei meinem Besuch gar nicht aufgefallen…

Gerade das Querschiff und die Gewölbe hinter dem Altar vermittelten mir einen sehr „romanischen“ Eindruck. Daher gefiel mir St. Maria im Kapitol sehr gut.

In der Folge spazierte ich über den Heumarkt zur der romanischen Kirche Köln, die nebst dem Dom über den wohl eindrücklichsten Turm hat: Groß St. Martin.

Quellennachweise und Links

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