Romanische Kirchen in Köln – St. Ursula

Aus der Reihe: Romanische Kirchen in Köln

St. Ursula befindet sich eigentlich direkt am Kölner Hauptbahnhof. Ja, auch der Dom ist da direkt daneben … der wurde ja auch extra direkt an den Hauptbahnhof gebaut, damit die Touristen nicht so weit gehen müssen (haha!!). St. Ursula hingegen ist etwas westlich der Gleise, die vom Hauptbahnhof in Richtung Norden wegführen.

Mir fiel als Erstes an dieser Kirche der Turm auf. Er ist – wie so oft – viereckig und massiv, jedoch verjüngt er sich dann auf einen achteckigen Oberturm, der wiederum von einer barocken Art Krone bedeckt wird.

Auch das Innere der Kirch ist ein Stilmix aus romanischer und gotischer Baukunst. Das liegt daran, dass die eigentliche Kirche auch romanisch ist. Sie entstand im 12. Jh auf der Stelle einer älteren vorromanischen Kirche, die wiederum am Ort einer Martyrerverehrung gebuat worden war. Der Chor im Osten der Kirche wurde jeoch erst im 13 Jh dazugebaut, dann eben schon im gotischen Baustil.
St. Ursula erhielt etliche Umbauten und auch wieder Rückbauten. Die heutige Ausgestaltung ist im wesentlich so, wie die Kirche nach massiven Schäden im zweiten Weltkrieg wieder instand gesetzt worden ist. Dazu gehört u.a. auch die leicht gewölbte Kasettendecke im Hauptschiff. In einem Seitenschiff der Kirche gibt es noch eine Goldene Kammer, in der etliche Reliquien ihren Platz gefunden haben.

St. Ursula war eine Stiftskirche, die dazugehörigen Ordensgemeinschaft wurde aber – wie so oft – Anfang des 19 Jh. säkularisiert. Heute geört diese Kirche – übrigens ebenso wie die noch zu besuchende Kirch St. Kunibert – zu Pfarrei St. Agnes. Heutzutage liegt der botschaftliche Schwerpunkt in diesem Gotteshaus auf die erinnerung an christliche Märtyrer.

Die Namenspartonin St. Ursula ist eine Kölner Stadtheilige, deren echte Figur nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Sie soll zusammen mit 11 (andere Quellen berichten von 11.000 !?!) anderen Jungfrauen zuerst rheinaufwärts bis Basel gepilgert sein, dann weiter zum Papst nach Rom. Zurück in Köln sollte sie und ihre jungfräulichen Gefährtinen an (ungetaufte und heidnische) Hunnen vermählt werden. Auf ihre Weigerung hin wurdne sie ermordet. Die Heilige Ursula ist Schutzpatronin von Köln (und Offenburg) sowie für Lehrerinnen, Erzieherinnen, in Kriegszeiten, für einen ruhigen Tod, Kinderkrankheiten.

Nach dem Besuch dieser Kirche wanderte ich weiter nach Osten in Richtung Rhein zu letzten und zwölften Kirche auf meinem Rundgang zu allen romanischen Kirchen Kölns: St. Kunibert.

Quellennachweise und Links

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